Walflosse
pectoral fin splash
CFD-Untersuchungen zur Strömung an der Brustflosse eines Buckelwals - Beginn 2004
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Walseiten
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Wieso hat der Buckelwal (megaptera novaeangliae) Knubbel (Tuberkel) an den Brust-Flossen?

Wie es dazu kam

Der Legende nach kam die Frage irgendwann während eines Rotwein-seeligen Abends auf. Eine plausible Antwort war weder zeitnah unter Alkoholeinfluss noch durch ausgiebiges Nachdenken am nächsten Tag zu finden. Das Internet förderte lediglich zu Tage, daß sowohl Männchen als auch Weibchen diese Besonderheit aufweisen. Die an solchen Abenden stets naheliegenden Erklärungen aus der "Mein Faustkeil ist größer als Deiner"-Schublade mußten wir ernüchtert verwerfen.

Wale sind jedoch ein sehr "durchoptimiertes" Produkt der Evolution - soviel ist vom Biologieunterricht hängen geblieben. Die "neuenglischen Riesenflügler" (Gattungsbezeichnung megaptera von "mega" - riesig, "ptera" - Flügel) müssen täglich einen geschätzten Energiebedarf von rund fünf Gigajoule aus dem Meer decken. Da bleibt wenig Raum für schlechte Flossenauslegung. In der Zeit, die der Mensch gebraucht hat, um den aufrechten Gang, Werkzeuggebrauch und Fast-Food zu entwickeln haben sich Buckelwale nicht im Geringsten verändert. Schnell kam daher der Verdacht auf, daß die auffälligen Tuberkel an der Vorderkante der Brustflossen nicht der "Zierde" dienen, sondern dem Wal eventuell einen strömungsechanischen Vorteil bringen.

Die Lektüre entsprechender Fachzeitschriften in den nächsten Tagen erhärtete diese Vermutung. Es gibt eine Reihe von Publikationen über Windkanalexperimente und Simulationen mit dieser Geometrie. Sie kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß diese Flossen eine wichtige Rolle bei der ausgezeichneten Manövrierfähigkeit der Meeressäuger spielen. Oder mal Fachjargon: Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass diese Tuberkel die Strömungsverluste infolge von Fehlanströmungen reduzieren, ohne nennenswerte Verluste im Auslegungspunkt zu verursachen.

Leider fehlt in den Publikationen der spannende Teil: Die Erklärung für diese Ergebnisse und Beobachtungen. Dieser unbefriedigende Stand der Forschung war für uns Anlaß, der Frage näher nachzugehen.



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"neuenglischer Riesenflügler"
Daher auch die Gattungsbezeichnung megaptera novaeangliae: "mega" - riesig, "ptera" - Flügel (beides griechisch).

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by Kirsten 2006